Medienberichte Video Gespräch Weber

Indigenialität - Gespräch
mit Andreas Weber

Einige Wochen zuvor hatte Andreas Weber bereits einen Vortrag zum Thema 'Indigenialität' gehalten. Nun kommt er mit Matthias Blaß, dem Leiter der Naturschule Wildniswandern, ins Gespräch. Beide haben ursprünglich Philosophie studiert und sind seit jungen Jahren vom modernen Weltbild befremdet, in dem eine starke Trennung von Mensch und Natur zum Ausdruck kommt. Mit diesem Befund gehen sie teils ähnlich, teils jedoch recht unterschiedlich um: Andreas Weber möchte die akademische Theoriebildung verändern, indem er sie mit indigenen Welterfahrungen konfrontiert – während Matthias Blaß bei indigenen Völkern in die Lehre ging, um Menschen wildnispädagogisch in der Natur zu begleiten.

Beide sind sich darin einig, dass uns die Erfahrung von Lebendigkeit mit der Welt verbinden kann. Hierzu sollten wir ihr nicht nur wissenschaftlich begegnen, sondern auch mit unseren Sinnen, Gefühlen und Intuitionen. In empathischen Begegnungen erleben wir plötzlich, dass auch Tiere und Pflanzen Subjekte sind, die eine Innenseite haben, ganz ähnlich wie wir. Durch solche Erlebnisse finden wir uns in einer Welt wieder, deren Lebendigkeit auf Beziehungen, auf Gegenseitigkeit beruht: „Ich bin, weil Du bist.“, wie es in einem Sprichwort der Zulus in Südafrika heißt. Doch wie können solche Lebensweisheiten zu einem Wandel in westlichen Gesellschaften beitragen? Dieser kniffligen Frage wenden sich die beiden Gesprächspartner am Ende ihres Austausches zu.