Medienberichte Video Vortrag Weber

Indigenialität - Vortrag
von Andreas Weber

Während Andreas Weber seinen Vortrag beginnt, verrät ihm der Blick auf die überdüngte Wiese vor seinem Fenster, wie wir Modernen mit der Erde umgehen. Wir vernichten fortwährend Leben, weil wir von ihm getrennt sind und uns benehmen, als bestünde die Welt aus toten Dingen. Unsere Mitwesen würdigen wir zu bloßen Mitteln im eigenen Überlebenskampf herab – einem Kampf in einer uns feindselig erscheinenden Welt, in die wir uns durch unsere Entfremdung von ihr selbst versetzt haben.

Die Kulturen der Indigenen sind hingegen darauf ausgerichtet, die Fruchtbarkeit der Erde zu mehren. Pflanzen und Tiere werden als Personen betrachtet, als Wesen also, die über Innerlichkeit verfügen und denen die Welt etwas bedeutet. Wenn wir unsere Mitwesen auf diese Weise wahrnehmen, verstehen wir plötzlich, dass das wehende Gras vor unserem Fenster im Grunde ist wie wir. Aus dieser Erfahrung kann eine verwandtschaftliche Ökologie erwachsen – eine Kultur, die alle Wesen einschließt und die Lebendigkeit durch gegenseitige Fürsorge stets von neuem gebiert.